Im Jahr 1960 arbeiteten zwei junge Männer in Sneek für den Schiffsbauer Arie van Nugteren. Es war eine Zeit harter Arbeit, in der beheizte Werkstätten eine Seltenheit waren. „Man erledigte seine Aufgaben an der frischen Luft“, erinnert sich Willem Molenmaker. Ursprünglich als Maschinist in einer Molkerei tätig, verlor er seine Anstellung und fand eine neue Herausforderung bei Van Nugteren. Sein Kollege Piet Mantel hatte Schiffbau studiert und beschäftigte sich in seiner Freizeit mit dem Bau einer kleinen Motorjacht. Noch im selben Jahr beschlossen die beiden, sich in einem Bauernhaus selbstständig zu machen.
Ihr erstes Projekt war ein Lemstra-Küstenkreuzer, der im Auftrag des damals bekannten Seglers Eddie Wierstra entstand. Bald folgten weitere Aufträge, darunter eine 12-Meter-Motoryacht mit markantem Bug für Alberda. Mit wachsendem Erfolg verließen sie das Bauernhaus und richteten sich an der Prinsengracht in Sneek ein. 1965 zogen sie in eine neue Werkhalle an der Ijlsterkade, deren Stahlkonstruktion sie selbst entwarfen.
Das Unternehmen spezialisierte sich auf Entwürfe renommierter Designer wie Koopman, Vripack, Colin Archer und De Vries Lentsch, entwickelte aber auch eigene Modelle. Besonders erfolgreich waren ihre Kutter, die ab 1965 nach Plänen von Piet Mantel gefertigt wurden. Damals gab es nur wenige dieser Schiffe, doch Molenmaker und Mantel erkannten ihr Potenzial. Im Laufe ihrer Karriere bauten sie 65 dieser Kutter sowie etwa 50 Motorboote in den Längen 9,80 und 10,60 Metern.
Nach der Fertigung von mehr als 250 Rundbooten trennten sich 2002 die Wege der beiden. „Wir haben uns immer hervorragend ergänzt“, so Molenmaker. Während Mantel für die Konstruktion und Verwaltung zuständig war, kümmerte sich Molenmaker um den Verkauf. „Heute wird vieles industriell gefertigt, aber damals war handwerkliches Können gefragt“, betont Mantel. Trotz ihres Rückzugs bleibt der Name Molenmaker und Mantel durch ihre Entwürfe und die Tradition, die sie geschaffen haben, erhalten.